Montag, 16. Dezember 2013

Willhelm Tell vor dem Einschlafen

Eigentlich bin ich eher der Typ Mensch, der den gleichen Fehler nicht zweimal macht. Doch in gewissen Bereichen liegt mein Lernpotenzial unter dem Gefrierpunkt. Heute habe ich mich wieder mal selber übertroffen.

Mein Sohn fragt beim Ins-Bett-Gehen, ob ich denn nicht noch eine Weile neben ihn liegen könnte. Meistens verneine ich, da ich auch gerne einmal Feierabend habe. Aber heute fand ich es okay und ich habe mich neben ihn gelegt. Ohne viel zu überlegen – oder aus Gewohnheit von meiner kleinen Tochter her – habe ich gefragt, ob ich etwas für ihn singen soll. Das nicht, meine er, doch eine Geschichte wäre jetzt toll. Hm. Um eine Geschichte zu erfinden, dafür reicht meine geistige Energie heute nicht mehr. Aber es gibt ja Lieder, die in sich eine Geschichte sind. So kam es, dass ich, ohne mir den Konsequenzen bewusst zu sein, den "Willhelm Tell im Leue z'Nottiswil" von Mani Matter gewählt habe. Aber ich hätte es wissen müssen ...

Von Einschlafhilfe keine Spur. Jede Wortkreation, jede Redewendung und der ganze Kontext der Story wurden im Nachhinein von meinem Sohn hinterfragt und wahrscheinlich drehen seine Rädchen im Kopf immer noch, weil er nicht alles abschliessend verstanden hat.

Das ist ein klassischer Anfängerfehler. Erzähl einem Kind, dessen Hirn eh schon nonstop auf Hochtouren rattert, nicht noch eine neue, komplexe Geschichte, wenn es eigentlich einschlafen sollte.  Tja, nobody is perfect. Auf Weihnachten gibts dann eine Geschichte vom Willhelm Tell :-).

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